Bedächtig und verstörend kommt
sie daher,
die neue CD von
Leonard Cohen. Da singt einer,
der keine Showeffekte mehr
braucht.
Minimalistisch,
fast
lakonisch streift der 80 -Jährige
im Spannungsfeld zwischen
Sinneslust und Sünde, zwischen
Zerstörungswut und Zärtlichkeit
umher.
Die Stimme ein wenig
brüchig, gezeichnet vom Leben.
Doch je mehr man sich in Musik
und Texte seiner neuen CD
aPopular ProblemsQ einhört, desto
stärker drängt sich das Gefühl
auf:
Hier
ist ein Panther
unterwegs,
der klammheimlich
Beute macht. Vom Countryfan bis
zum Blues-Adepten werden ihm
alle zum Opfer fallen.
Ganz
gleich, ob er in aAlmost like the
BluesQ
über
menschliche
Abgründe sinniert,
mit dem
Pathos des Gospel
über die
befreiende Kraft der Erlösung
singt (aBorn in ChainsQ) oder über
die Liebe und das Leben
philosophiert S es geht unter die
Haut. Was den Texten von Patrick
Leonard und Anjani Thomas
ebenso geschuldet ist,
wie der
Musik,
die
faszinierend
instrumentale Akzente setzt. Ein
tragendes Bassmotiv hier,
eine
sanfte Pianoweise dort. Nicht zu
vergessen die Bläser, die pointiert
zeigen woPs langgeht. Funk und
Folk in guter Nachbarschaft.
Und
immer wieder diese Stimme, die
mal
melancholisch,
mal
voller
erotischer Kraft und nicht selten
mit
einem Abstecher
ins
Ironische auf die Jagd geht S
einfühlsam begleitet von Charlean
Carmon, Donna Delory und Dana
Glover.
Kein Zweifel, der Meister
der Andeutung mag es aus
Prinzip aslowQ,
ganz wie im
gleichnamigen Titel. Und das hat,
wie er glaubhaft versichert, nichts
damit zu tun, dass er alt istN
Leonard Cohen (80)
und sein aktuelles Werk
" Popular Problems"
CD-REZENSION
22