Eine,
die dieses Ziel amit Leib und
SeeleQ vertritt,
ist Margret Neumann,
Koordinatorin des Hospizvereins im
Landkreis Kelheim.
Die ehrenamtliche Tätigkeit
der
Organisation, die im kommenden Jahr
ihr 20-jähriges Bestehen feiert,
wird
immer wichtiger. aDie Zahl der Ein- bis
Zweipersonen-Haushalte wächst auch
im ländlichen RaumQ,
beobachtet
Neumann eine
gesellschaftliche
Veränderung.
Sprach man früher nur
von Angehörigen in der Betreuung, ist
heute die Rolle der aZugehörigenQ von
zunehmender Bedeutung.
Nachbarn,
Bekannte oder Freunde übernehmen
Aufgaben, die traditionell den Familien
zugedacht waren.
Der Grund ist die
wachsende
Auflösung familiärer
Strukturen.
aAllerdings altern ja die Nachbarn meist
mit unsQ, gibt sie zu bedenken, dass
eben bisweilen auch zunächst fremde
Menschen sensible Dienste, wie die der
Sterbebegleitung übernehmen.
Im
Hospizverein werden Interessierte dafür
speziell
ausgebildet.
aWir
haben
verlernt,
mit Sterbenden und ihrem
sozialen Umfeld umzugehenQ,
sieht
Neumann die Folgen, wenn Geburt und
Tod jahrhundertelang ain Institutionen
verlagert werdenQ. Zum Glück wachse
das Bewusstsein wieder, dass der Tod
zum Leben gehört.
aWir sind keine Konkurrenz zu den
PflegedienstenQ,
betont die Hospiz-
Koordinatorin, dass man sich als aTeil
eines großen Puzzles in der
VersorgungslandschaftQ versteht.
Doch
was genau leistet der Hospizverein?
Am Anfang steht das Gespräch mit den
Betroffenen,
die eine Hilfestellung
wünschen.
aWir können das Sterben
nicht verhindern, aber beeinflussen wie
jemand stirbtQ, nennt sie als Zielsetzung
ihrer
Arbeit
adie Lebensqualität
erhöhen,
Wünsche erfüllen,
wo dies
noch geht,
für die Würde und
Selbstbestimmtheit des Sterbenden
eintretenQ.
Oft reiche es, adass wir
einfach nur da sindQ, weiß sie um die
tröstende Kraft der Unterstützung. Doch
gibt es auch viele Fragen rund um das
Thema Sterben aund da können wir
aufklärenQ. Sei es mit Informationen, sei
es mit dem Verweis auf andere
Organisationen. Etwa wenn es gilt, die
Furcht vor möglichen Schmerzen zu
nehmen. Der Fachkraft, die über einen
Master in Palliative Care (IFF Wien)
verfügt, liegt dieses Thema besonders
am Herzen.
Als
erfahrene
Krankenschwester und Lehrerin für
Pflegeberufe ist sie überzeugt, dass es
angesichts einer wachsenden Zahl an
multimorbiden Patienten deutlich mehr
Pflegefachkräfte mit einer Zusatz-
Ausbildung in der Palliativpflege geben
müsste.
Zwei
Schwestern pro
Pflegeheim seien hier ein Minimum.
Das diese Fachkräfte mit Kolleginnen
einer geronto-psychiatrischen Zusatz-
Ausbildung auf einer Ebene gesehen
werden, ist ihr ein Anliegen.
Und noch einen Wunsch hat die
Koordinatorin. Statt davon zu sprechen,
ein Mensch sei aaustherapiertQ solle
man den aTherapieziel-WechselQ in den
Sprachgebrauch aufnehmen. Ab einem
gewissen Punkt tritt das Lindern an die
Stelle des Heilens. aWenn man nichts
mehr tun kann, gibt es noch viel zu
tunQ, meint sie und will damit die Angst
vor der letzten Lebensphase nehmen.
Eine aktive Sterbehilfe ist
für
Hospizmitarbeiter ein absolutes Tabu.
aUns geht es darum, die Lebensqualität
der unheilbar Kranken zu verbessern,
Leid und Angst zu reduzierenQ.
Im
Rahmen der Hospizarbeit organisiert sie
Vorträge,
informiert
über
den
Unterschied zwischen der ambulanten
Hospizarbeit und der Bedeutung von
stationären Hospizeinrichtungen.
Sie
leitet Fortbildungen in Alten- und
Pflegeheimen,
um hier unter dem
Personal aeine gewisse Haltung den
Sterbenden gegenüber zu entwickeln
: :
IM GE S PRÄCH
Das ist der Kern des
Hospizgedankens.
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