aktiv!magazin Herbst / Winter 2014 - page 40

aNicht vor dem Tod, vor dem Sterben fürchte ich michQ S so
oder ähnlich beschreiben viele Menschen ihre Gefühle,
wenn es für sie keine Aussicht mehr auf Heilung einer
schweren Krankheit gibt.
Vor allem die zu erwartenden
Schmerzen sind es, die Patienten schrecken. Diese Sorge
kann Christine Gernböck von der
Spezialisierten
Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) den Betroffenen
nehmen.
aEs ist heutzutage möglich, die häufigsten Symptome wie
Schmerzen,
Atemnot oder Übelkeit und Erbrechen zu
lindern,Q erklärt die Pflegekraft, die als Koordinatorin der
Adiuvantes-SAPV GmbH in der Region die Verantwortung
trägt. Ihr Team besteht aus Ärzten und Krankenschwestern,
die jeweils eine spezielle Ausbildung in Sachen
Palliativmedizin beziehungsweise Palliativ-Care absolviert
haben.
Sie sind Fachleute,
was die Versorgung mit
speziellen Medikamenten angeht, aber auch für geeignete
Hilfsmittel oder Physiotherapie-Maßnahmen dienen sie als
Ansprechpartner. aAuf Wunsch beraten wir auch, was die
bürokratischen Formalitäten, wie etwa den Antrag auf eine
Pflegestufe angehtQ, ergänzt Gernböck, betont aber: aRein
pflegerische Maßnahmen übernehmen wir nichtQ. Dafür sind
die verschiedenen Pflegedienste zuständig.
Wie aber sieht die Hilfe durch die SAPV konkret aus? aAm
Anfang steht ein Telefonat mit unserem Büro in Landshut,
das unter der Nummer 0871 /2764344 zu erreichen istQ,
erläutert die Koordinatorin das Prozedere. Hier gibt es die
ersten grundlegenden Informationen,
ebenso wie per
Mailanfrage an
.
Wird es gewünscht, dann besucht eine der Schwestern die
betroffene Familie, bespricht mit den Angehörigen und dem
Erkrankten, welches Anliegen sie haben.
Normalerweise
geschieht dies innerhalb einer Woche, in akuten Fällen S
etwa direkt nach einem Krankenhausaufenthalt S unter
Umständen sofort. Und wo nötig, ist ein Arzt mit dabei.
Denn avier Ohren und Augen hören und sehen mehr als
zweiQ,
weist die Fachkraft darauf hin,
dass es aviel
Fingerspitzengefühl und große AufmerksamkeitQ braucht,
um zu erspüren awo wirklich das Problem liegtQ.
In der Folge ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der
Hilfe. Manchmal braucht es nur ein wenig Unterstützung bei
der Koordination oder beim Ausfüllen von Anträgen. Oder es
genügen gelegentliche Besuche. Die höchste Intensität ist
erreicht, wenn eine sogenannte aadditive TeilversorgungQ
nötig wird. Dann kommen Palliativarzt und Schwester so oft
es der Zustand des Sterbenden erfordert,
auch um
exulcerierende Tumore S also etwa aufbrechende
Krebsgeschwulste S zu versorgen. aWir handeln immer in
enger Absprache mit dem HausarztQ,
hebt Christine
Gernböck hervor. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit
Krankenhäusern
und
Pflegediensten,
denn
Konkurrenzdenken findet sie in der Palliativversorgung
aschrecklich fehl am PlatzQ. Rund 30 bis 35 Patienten betreut
sie mit ihrem Team im Monat. Überwiegend awegen starker
Dem
Sterben
den
Schrecken
nehmen
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