Ein vom dritten Halswirbel abwärts gelähmter Millionär und
ein vorbestrafter Krimineller werden aziemlich beste FreundeQ.
Das klingt nach einem kitschigen Märchen aus den
Hollywood-Traumfabriken. Dabei basiert die Geschichte der
französischen Produktion auf einer wahren Begebenheit.
Nachzulesen in der Autobiografie eines gewissen Philippe
Pozzo di Borgo, seines Zeichens ehemaliger Geschäftsführer
des Champagner-Giganten Pommery. Seit seinem Sturz beim
Paragliding ist dieser tatsächlich gelähmt, an den Rollstuhl
gefesselt und immer auf fremde Hilfe angewiesen.
Der Film erzählt voller Humor und zugleich tiefer
Ernsthaftigkeit von der Beziehung zweier Menschen,
die
ungleicher nicht sein könnten.
Hier der behinderte,
mit
seinem Schicksal hadernde Philippe (François Cluzet). Dort der
virile,
vor Lebenslust nur so strotzende Senegalese Driss
(Omar Sy). Ersterer sucht einen neuen Pflegehelfer, letzterer
bewirbt sich der Form halber S eigentlich in der Hoffnung,
wegen seiner flapsigen Art gleich wieder abgelehnt zu
werden. Er hat nicht wirklich Bock darauf, einen Krüppel zu
versorgen. Doch Philippe gefällt es, dass hier einmal jemand
ohne falsches Mitleid mit ihm umgeht. Er stellt ihn ein.
Der im Rollstuhl sitzende Millionär und der asozialschwacheQ
Hüne begegnen sich paradoxerweise auf Augenhöhe. Und
während der vermeintlich ignorante Einwanderer immer mehr
Empathie entwickelt S ohne dabei zum Klischee des
Gutmenschen zu werden,
entdeckt der illusionslose
Misanthrop die Freuden des Daseins neu. Daraus ergeben
sich spannende Verwicklungen, zum Brüllen komische Szenen
aber auch Momente, in denen man einfach nur heulen könnte.
Es zeichnet die Regisseure aus,
dass sie sich auf das
wackelige Seil der Tragikomödie begeben, ohne die Balance
zu verlieren.
Ziemlich beste Freunde
Ein Film von Oliver Nakache und Eric Toledan
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