SchmerzenQ. Um die richtig zu behandeln, bedarf es eines
agenauen HinschauensQ. Welche Charakter hat der Schmerz,
ist er dumpf oder stechend? Diffus oder begrenzt? aEs gibt
da ein breites SpektrumQ. Leider, so ihre Beobachtung, ist
Deutschland S sieht man von Spezialisten im palliativen
Bereich ab - was die Schmerzbehandlung angeht noch
Entwicklungsland. aWir haben einen sehr hohen Verbrauch
an Schmerzmitteln wie Novalgin, aber die werden nicht an
der richtigen Stelle eingesetztQ,
so ihre bedauerliche
Erkenntnis.
Die skandinavischen Länder seien da aweit
vorausQ. Dabei wäre es aso einfachQ, meint die Palliativ-Care
Expertin.
aDie Ärzte müssten nur mehr Mut haben,
Morphine einzusetzenQ.
Die Mitarbeiter der SAPV sind entsprechend geschult und
24 Stunden in Rufbereitschaft.
Da aber auf Grund des
großen Zuständigkeitsbereichs teils 80 Kilometer
Anfahrtsweg zu einem Kunden keine Seltenheit sind,
braucht es schnelle Lösungen für den akuten Notfall. aDafür
halten wir in den betroffenen Haushalten eine
Bedarfsmedikation bereitQ, erklärt die Organisationsleiterin.
Diese Medikamente kann ein verlässlicher Angehöriger nach
Absprache verabreichen. aAktive Sterbehilfe ist allerdings für
uns ein absolutes TabuQ, betont sie.
aNur in rund fünf Prozent der Fälle wird am Ende ein
Krankenhaus- oder Hospizaufenthalt nötigQ, so die SAPV-
Koordinatorin, die darauf verweist, dass dies meist dann der
Fall ist, wenn die Angehörigen anicht mehr zurechtkommenQ
oder wenn allein Lebende dies explizit wünschen.
Das bedeutet umgekehrt, dass es gelingt, 95 Prozent der
unheilbar Kranken bis zum Schluss in ihrer vertrauten
heimischen Umgebung zu betreuen. Und genau deshalb
liebt Christine Gernböck ihren Beruf. aEs ist immer wieder
ein erfüllendes Gefühl, wenn man einem Menschen die
Angst nicht nur vor dem Tod sondern vor dem Sterben
nehmen kannQ, bekennt sie und ist schon wieder auf dem
Sprung. Der aNotfall-BieperQ ruft.
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